Als ich 7 Jahre alt war,
und meine Eltern eine gewisse Musikalität in mir wahrgenommen hatten,
wurde ich ratz fatz mit einem Musikinstrument vertraut gemacht,
was damals ( glaube ich jedenfalls ) gerade in Mode war.
Das Akkordeon
❤
❤
Das damalige Modell war halb so groß und halb so schwer.
Meine Oma Olga, schleppte den Kasten immer zum Bus und in der benachbarten Kleinstadt zum Musiklehrer.
❤
❤
Auch das REGELMÄSSIGE Üben unterlag ihrer Kontrolle.
❤
❤
Eigens zum Noten schreiben versprach sie mir einen ganz tollen Füllfederhalter, wenn ich dann endlich
die RECHTE Hand zum Schreiben verwende….
😉
Ihr Haus lag einen Steinwurf von der Schule entfernt.
Oft schlich ich mich nach Schulschluss schnell am Gartenzaun vorbei, um dem Üben zu entgehen.
Doch dann hörte ich sie, wie sie rief : “ Angela, üben kommen !!!“
Na gut, immerhin blieb ich 7 !!! Jahre dabei.
Gespielt haben ich Volkslieder, Operettenmelodien, Shantys und Schlagermusik.
❤
❤ ❤ ❤
Heute , beim Aufräumen und Entstauben holte ich mir die Quetschkommode vom Schrank und wollte
ein wenig darauf spielen.
Ich wußte, von vorangegangenen Versuchen, dass die Hände nicht mehr so gut mitmachen…
Aber dass es so schlimm kommt, hat mich emotional umgehauen.
… es steckt doch in mir ! … ich kenne die Melodien aus dem ff ! … die Finger können sich nicht weit genug
spreizen … ein paar wenige Akkorde … das Handgelenk…
Der körperliche Schmerz war das Wenigste.
❤
________________
Ja, ich weiß, es gibt für alles eine Zeit.
Und wieviele Möglichkeiten habe ich außerdem, mit meinen Händen !
Nein, da fehlt es mir nicht an Dankbarkeit.
❤
__________________
Es schwang so vieles mit in diesem Moment. Erinnerungen, Abschied, Traurigkeit.
_________________
❤
❤
Ich werde das Akkordeon nicht aufheben und wie ein Relikt aus der “ guten , alten Zeit „
in ständiger Sichtweite auf einen Sockel stellen.
Ich werde es verkaufen.
Ich wünsche mir, dass derjenige dann ein schönes Verhältnis zu diesem
Akkordeon aufbauen kann.
❤
❤
immerhin – 96 Bässe !
Ich habe 11 Jahre Klavier gespielt und nun ist es eingelagert… ich müsste auch wieder üben üben üben …
Aber schön, wenn man ein Instrument spielen kann / konnte 👍
Liebe Christine,
das abgeben / loslassen ist nicht so einfach .Da kommt es gar nicht auf das Wollen an sondern auf das Müssen. Jedenfalls tut mir mein Arm, meine Hand heute noch weh, von den paar Minuten ! Große Akkorde gehen nicht und Finger über oder untereinander auch nicht. So isses !
Alles Liebe und Gute für dich ,
herzliche Grüße, Angela
Liebe Angela, das verstehe ich, da meine Hand bedingt durch die MS schlechter geworden ist …. wir du so schön schreibst … alles hat seine Zeit.. es ist wirklich so.. ich bin trotzdem froh, dass ich ein Instrument spielen durfte/ konnte.
Liebe Grüße und einen schönen Tag💕
Bei aller Traurigkeit dieses Instrument nicht mehr spilen zu können, finde ich deine Einstellung super … Es war toll es zu können- nun geht es nicht mehr – aber was kann ich noch alles. Ich denke das ist noch ganz viel, wenn ich deine Posts lese.Jeden von uns werden früher oder später kleine oder große Zippelein ereilen.
Ich drücke die Daumen, das sich ein Liebhaber findet.
Lieben Inselgruß
Sheepy
Das mit dem Liebhaber wird schwer. Ich möchte gar nicht viel Geld, hauptsache die Begeisterung wäre da. Vielleicht gebe ich es auch an eine Musikschule.
Liebe Angela,
bei mir haben sie es mit einem Akkordeon versucht, als ich 13 war, mein Leben lang hab ich jeden bewundert der ein Instrument spielen kann…Aber bei mir geht das nicht. Dazu taugt der Kopf nicht. Ich bin innerhalb kürzester Zeit ein Nervenbündel. Ein weiterer Versuch mit Flöte scheiterte, auch einer mit Gitarre, weil es doch für meinen Beruf so praktisch wäre. ….
Dafür geht anderes!
Sei lieb zu deinen Fingern und Händen. Sie leisten auch so Großartiges!
LG, Marion
Liebe Marion,
in der Rheumaklinik hab ich bestimmt schon 5-8 mal einen Vortrag über Gelenkschonung anhören müssen !!!
Wenn ich das alles beherzigen wollte, wäre auch Filzen ( in unserer exesieven Form 🙂 ) nicht wirklich hilfreich. Das rechte Maß sollte man finden, gell ?!